Österreichischer Wissenschaftsrat unterstützt Kommissionspläne zur Erhöhung der EU-Mittel für Forschung
25/05/2018
Die geplante Erhöhung der EU-Mittel für Wissenschaft und Forschung stärtk den europäischen und österreichischen Forschungsraum im internationalen Wettbewerb langfristig
Der Wissenschaftsrat teilt die Einschätzung der Kommission, mit dem nächsten EU-Haushalt neue Prioritäten setzen zu müssen, und begrüßt die vorgelegten Pläne zum Finanzrahmen für Forschung und Innovation für die Jahre 2021 bis 2027.
In einem weiter zunehmenden globalen Wettbewerb um ökonomische Leistungs-fähigkeit haben Forschungsstärke und Innovationsfähigkeit zentrale Bedeutung für Österreich und die Europäische Union. Nationale wie EU-weite Förderprogramme müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen, weshalb der Wissenschaftsrat die Steigerung des EU-Budgets für Forschung und Innovation als wegweisende Maßnahme außerordentlich begrüßt und unterstützen wird.
Das Ziel der Erhöhung der Attraktivität der EU als Raum für Bildung, Forschung und Innovation kann nur im Zusammenspiel nationaler und europäischer Programme gelingen; Wettbewerb und Kooperation innerhalb der gesamten Union bilden das unabdingbare Fundament für die Stärkung wissenschaftlicher Exzellenz. In diesem Sinne bilden nationale Initiativen, wie ein Exzellenzprogramm für Österreich, die notwendige Voraussetzung, die einzelnen Mitgliedsländer auf die ambitionierten Pläne auf europäischer Ebene vorzubereiten, wie auch EU-Fördermaßnahmen ganz wesentlich zur Erhöhung der Qualität der nationalen Wissenschaftssysteme beitragen. Mit den geplanten 100 Milliarden Euro sendet die EU-Kommission ein starkes Signal für das Zusammenwirken von Kooperation und Wettbewerb im europäischen Forschungsraum aus. „Nur ein kluges Abstimmen wettbewerblicher und kooperativer Maßnahmen wird den österreichischen Wissenschafts- und Innovationsstandort im europäischen Wettbewerb stärken können. Genauso wie nur ein kluges Abstimmen dieser Maßnahmen den europäischen Forschungsraum im globalen Wettbewerb um eine führende Rolle in Wissenschaft und Innovation wird stärken können.“, so Antonio Loprieno, Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
Im besten Sinne des Subsidiaritätsgedankens ermöglicht der Finanzrahmen für Forschung und Innovation nationale wie EU-weite Schwerpunktsetzungen in Wissenschaft und Forschung; dieser befördert EU-weiten Wettbewerb um die besten Ideen und Exzellenz ebenso wie das Selbstverständnis als EU-weiter Forschungsraum im globalen Kontext. Letztlich bedeutet die Stärkung der Forschungs- und Innovationsleistung der Union eine Stärkung der Forschungs- und Innovationsleistung aller Mitgliedsländer.
Ein weiteres Ziel muss sein, die Attraktivität des europäischen Forschungsraumes für die besten Köpfe und den wissenschaftlichen Nachwuchs noch weiter zu erhöhen, wofür die „Open Science“-Säule ein effektives Instrument darstellt.
Forschung und Innovation müssen als zentrale Elemente einer Wissensgesellschaft verstanden werden, um sich globalen Herausforderungen stellen zu können und Wohlstand zu sichern. Zahlreiche Forschungsprojekte übersteigen jedoch die nationalen Förderkapazitäten hinsichtlich der Größenordnung und des Entwicklungsniveaus, weshalb es einer starken europäischen Dimension der Förderung bedarf.
Eine europäische Vernetzung im Sinne des wissenschaftlichen Wettbewerbs und der Kooperation soll vorangetrieben werden, damit die Sichtbarkeit und Attraktivität des Standortes maßgeblich erhöht wird. Mit dem vorgelegten Budgetplan setzt die EU-Kommission ein bedeutendes Zeichen für den Forschungs- und Innovationsstandort Europa. Die Mitgliedsländer sind dazu aufgerufen, dies als Chance für sich und für Europa zu erkennen.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolaus Possanner
Österreichischer Wissenschaftsrat
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nikolaus.possanner@wissenschaftsrat.ac.at
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