Aktivierung versteckter Kapazitäten zur Lösung von Studienproblemen
21/10/2004
Österreichs Universitäten haben große Traditionen in Forschung und Lehre, aber auch schon seit längerem beharrlich sich fortpflanzende Probleme, die noch in die Reformszenerie des Universitätsgesetzes 2002 hineinragen.
Die aktuellen Konflikte um einzelne Studien am Beginn des Wintersemesters, wie die am Institut für Publizistik der Universität Wien, sollen nicht den Blick dafür verdunkeln, dass die Studienbedingungen in Österreich im europäischen Vergleich durchaus gut sind. Das UG 2002 ermöglicht den Universitäten die autonome Bearbeitung ihrer Probleme. Jedenfalls sollen alle 21 Universitäten und all die vielfältigen Studienangebote nicht undifferenziert beurteilt werden. Nur eine sachliche Sichtweise und Argumentation führt zum Ziel guter Forschung und Lehre sowie berufstauglicher Studienabschlüsse. Es sind ja nur wenige Studienrichtungen, die in der Tat überfüllt sind. Hier ist ein gut durchdachter und wohlorganisierter Aufbau des Studiums samt adäquaten Vorkehrungen zur Überwindung von Engpässen besonders notwendig. Ohne die Sorgen des Instituts für Publizistik zu unterschätzen, stellt sich bisweilen doch die kritische Frage, ob in der Vergangenheit institutsintern alles zur Lösung der Studienprobleme Notwendige unternommen wurde. Ein synergetisches Bemühen aller Beteiligten auf allen wissenschaftlichen und administrativen Ebenen führt nicht nur zu Neukonstruktionen, sondern oft auch zur Entdeckung und Aktivierung „versteckter“ Kapazitäten. „Selbst Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschafter, überzeugt von der Legitimität der Geisteswissenschaften als unersetzlicher Teilbereich der Wissenschaftslandschaft, plädiere ich für effektive und effiziente Lösungen bei der Umsetzung des UG 2002 in einer rationalen Diskursatmosphäre“, so Wolfgang Mantl, Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrates.
Rückfragehinweis:Mag. Nikolaus Possanner
Österreichischer Wissenschaftsrat
Liechtensteinstraße 22a, 1090 Wien
nikolaus.possanner@wissenschaftsrat.ac.at
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Tel: 01/319 49 99 - 20