Wissenschaftsrat

Empfehlung zur Gründung eines Mitteleuropäischen Wissenschaftszentrums Wien

01/02/2005

Der Wissenschaftsrat empfiehlt die Gründung und den Aufbau eines Mitteleuropäischen Wissenschaftszentrums Wien in konsequenter Fortführung der Wissenschaftsreformbemühungen Österreichs in den letzten Jahren.

Der Österreichische Wissenschaftsrat hat am Dienstag seine Empfehlung zur Gründung eines Mitteleuropäischen Wissenschaftszentrums Wien als Einrichtung der Spitzenforschung in Österreich präsentiert.

„Es ist von großer Bedeutung, das durch die EU-Erweiterung geöffnete Zeitfenster“ zu nützen, ist der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Mantl, überzeugt. Die Forschung soll im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich erfolgen, wobei inter- und transdisziplinäre Kooperationen der Forscherinnen und Forscher als entscheidend für das Gelingen einer solchen Einrichtung angesehen werden, unterstreicht Mantls Stellvertreter, der Philosophieprofessor Jürgen Mittelstraß von der Universität Konstanz. Mindestens die Hälfte der Forscherinnen und Forscher soll aus dem Ausland, und hier vor allem dem vorgeschlagenen Wirkungsbereich entsprechend, aus Mitteleuropa kommen. Ein Schwerpunkt der Einrichtung soll die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Graduate Schools liegen. Voraussetzung für das Funktionieren des Konzepts ist die weitgehende Unabhängigkeit der Einrichtung, die gleichzeitig institutionalisierte Arbeitsbeziehungen zu anderen exzellenten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland unterhalten soll. Zur Finanzierung der Einrichtung, deren Kosten sich auf etwa 120 Mio Euro pro Jahr belaufen dürfen, wäre eine Stiftungslösung ideal. Die Finanzierung darf keinesfalls zulasten der bestehenden Wissenschaftseinrichtungen gehen. Schließlich muss die Einrichtung im Abstand von fünf Jahren evaluiert werden. Genügt sie den Anforderungen an internationale Spitzenforschung nicht, muss die Schließung die Folge sein.

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